Zum Inhalt springen
FM-Connect Chat

Hallo! Ich bin Ihr FM-Connect Chat-Assistent. Wie kann ich Ihnen helfen?

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik: Qualifizierung

Facility Management: MSR » Strategie » Qualifizierung

Qualifizierungswege in der betrieblichen Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik

Qualifizierungswege in der betrieblichen Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik

Die Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik (MSR-Technik) ist eine essenzielle Disziplin in nahezu allen Industriebereichen: von der Fertigungs- und Prozessindustrie über die Gebäudeautomation bis hin zu komplexen Infrastrukturprojekten. Die fachkundige Handhabung von MSR-Systemen sichert nicht nur eine optimale Prozessqualität, sondern auch Energieeffizienz und Anlagensicherheit. In der betrieblichen Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik in Deutschland gibt es zahlreiche Wege zur Qualifizierung – von der dualen Berufsausbildung über den Meister- oder Technikerabschluss bis zum Hochschulstudium und zu zertifizierten Hersteller- oder Verbandslehrgängen. Jede dieser Stufen vermittelt spezifische Kompetenzen, die Unternehmen und Mitarbeitende weiterbringen.

Unternehmen profitieren durch verbesserten Prozessablauf, geringere Ausfallzeiten und höhere Innovationskraft. Mitarbeitende gewinnen an Fachwissen, erhöhen ihre Karrierechancen und können sich auf dem Arbeitsmarkt besser positionieren. Eine sorgfältige Auswahl der passenden Qualifizierungsmaßnahme unter Berücksichtigung von Kosten, Zeitaufwand und individuellem Bedarf ist entscheidend, um die maximalen Vorteile aus der betrieblichen MSR-Technik zu ziehen.

Einstiegsqualifikationen im Facility Management

Duale Berufsausbildung

Ein klassischer Einstieg in die Welt der MSR-Technik erfolgt häufig über technische Ausbildungsberufe, die MSR-Inhalte vermitteln.

Relevante Ausbildungsberufe sind beispielsweise:

  • Elektroniker*in für Automatisierungstechnik

  • Mechatroniker*in

  • Industriemechaniker*in (mit Schwerpunkt Instandhaltung)

Ausbildungs- und Einstiegsqualifikationen

Ausbildungs- und Einstiegsqualifikationen

Befähigungen und Inhalte

Berechtigungen

Aufwand

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

Duale Berufsausbildung

Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik
Fachgerechte Installation und Wartung von Sensorik und Aktorik
Lesen und Erstellen von Steuerungs- und Schaltplänen
Grundlagen der Programmierung von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS)

Als ausgebildeter Facharbeiterin dürfen Anlagen installiert, gewartet und repariert werden, sofern kein Meister- oder Ingenieurvorbehalt besteht (z. B. bei besonders sicherheitskritischen Anlagen).
Erlaubnis, je nach Betriebszugehörigkeit, selbstständig oder unter Aufsicht an Steuerungs- und Regelungssystemen zu arbeiten.

In der Regel dreieinhalb Jahre Ausbildungsdauer im dualen System (Betrieb und Berufsschule).
Es bestehen Möglichkeiten zur Verkürzung auf drei Jahre bei entsprechender Vorbildung oder guten Leistungen.

Direkter Praxisbezug durch den dualen Ausbildungsansatz.
Mitarbeiter*innen können rasch Verantwortung im Betrieb übernehmen.
Solide Grundlage, um sich später gezielt in MSR-Themen weiterzuqualifizieren.

Technische Fachoberschule oder Berufsfachschule

Vertiefte theoretische Kenntnisse in Elektrotechnik, Mechanik und Informationstechnik.
Vorbereitung auf höhere Bildungswege, z. B. Studium oder erweiterte Berufsausbildungen.

Nach erfolgreichem Abschluss (z. B. Fachabitur) haben Absolvent*innen häufig Zugang zu weiterführenden Studiengängen im technischen Bereich.

Zwei Jahre (bei entsprechender Vorbildung) bis drei Jahre Vollzeitausbildung.

Höheres Theorieverständnis, das bei komplexen MSR-Aufgaben vorteilhaft ist.
Gute Grundlage für eine akademische Laufbahn oder anspruchsvolle Weiterbildungen.

Meisterausbildung

Die Meisterausbildung im Elektrotechnik- oder Mechatronik-Handwerk ist ein angesehener Qualifizierungsweg.

Für MSR-spezifische Schwerpunkte kommen vor allem folgende Fachrichtungen in Betracht:

  • Elektrotechniker-Meister*in (Schwerpunkt Automatisierung)

  • Mechatroniker-Meister*in

Technikerweiterbildung

Ein weiterer etablierter Weg ist die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker.

Relevante Fachrichtungen sind u. a.:

  • Automatisierungstechnik

  • Elektrotechnik

  • Mechatronik

Fort- und Weiterbildung für Fachkräfte

Fort- und Weiterbildung für Fachkräfte

Befähigungen und Inhalte

Berechtigungen

Aufwand

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

Meisterausbildung

Tiefergehende Kompetenzen in Projektierung, Installation und Inbetriebnahme von MSR-Systemen.
Erweiterte Führungs- und Ausbildereignung.

Führung eines eigenen Handwerksbetriebs.
Ausbildung von Lehrlingen.
Offizielle Kompetenznachweise gegenüber Kunden und Behörden.

Teilzeitform ca. 2–3 Jahre, Vollzeitform ca. 1 Jahr.
Vorbereitungskurse und Prüfungsgebühren sind je nach Handwerkskammer unterschiedlich.

Höhere Verantwortungsbereiche in der Projektleitung und Personalführung.
Signalwirkung nach außen durch den geschützten Titel „Meister*in“.

Technikerweiterbildung

Vertieftes Wissen in Elektrotechnik, Sensorik, Aktorik sowie SPS-Programmierung.
Planung und Optimierung von automatisierten Anlagen.

Häufig Projekt- oder Teamleitungsaufgaben im technischen Bereich.
Zertifizierte Qualifikation, die von vielen Unternehmen nachgefragt wird.

Vollzeitform in der Regel zwei Jahre, Teilzeitform drei bis vier Jahre.
Abgeschlossene Berufsausbildung und einschlägige Berufserfahrung als Zugangsvoraussetzung.

Höheres theoretisches und praktisches Niveau als in der reinen Facharbeit.
Attraktive Aufstiegsmöglichkeiten und Gehaltszuwächse.

Bachelor- und Masterstudiengänge

Für anspruchsvollere Tätigkeiten in Forschung, Entwicklung oder leitenden Positionen sind akademische Studiengänge sinnvoll.

An Fachhochschulen und Universitäten werden unter anderem angeboten:

  • Elektrotechnik (mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik / Regelungstechnik)

  • Mechatronik

  • Verfahrenstechnik (mit regelungstechnischen Inhalten)

  • Wirtschaftsingenieurwesen (mit Schwerpunkt Elektrotechnik oder Automatisierung)

Akademische Wege

Akademische Wege

Befähigungen:

Berechtigungen:

Aufwand:

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende:

Bachelor- und Masterstudiengänge

Fundiertes theoretisches Wissen in den Bereichen Mess-, Steuerungs-, Regelungstechnik.
Fähigkeit, komplexe Systeme zu konzipieren, zu analysieren und zu optimieren.

Titel „Bachelor of Engineering“ (B.Eng.) oder „Master of Engineering“ (M.Eng.) bzw. „Science“ (B.Sc., M.Sc.).
Zugang zu höheren Führungspositionen.
In einigen Bereichen (z. B. „Ingenieurkammer“) Recht zur Eintragung in entsprechende Verzeichnisse, je nach Bundesland.

• Bachelorstudium: 6–7 Semester (3–3,5 Jahre).
Masterstudium: 3–4 Semester (1,5–2 Jahre) zusätzlich.

Höchste Fachkompetenz für innovative Projekte und Forschungsvorhaben.
Sehr gute Karriereaussichten, sowohl im Unternehmen als auch in der Industrie insgesamt.

Herstellerzertifikate

  • SPS-Programmierung (z. B. Siemens S7, TIA Portal)

  • Prozessleitsysteme (z. B. PCS7)

  • Feldbus- und Industrial-Ethernet-Technologien

Schulungen bei Fachverbänden (VDI, VDE, etc.)

Technische Verbände wie der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) oder der VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik) bieten Seminare und Lehrgänge zu diversen MSR-Themen

an, beispielsweise:

  • Normen und Richtlinien in der MSR-Technik

  • Regelungstechnik für Praktiker

  • Safety und Security in Automatisierungsanwendungen

Zertifizierte Zusatzqualifikationen im Facility Management

Zertifizierte Zusatzqualifikationen und Lehrgänge

Befähigungen und Inhalte

Berechtigungen

Aufwand

Wert für Unternehmen und Mitarbeitende

Herstellerzertifikate

Bedienung, Parametrierung und Wartung herstellerspezifischer Systeme.
Fehlerdiagnose und -behebung auf Expertenniveau.

Nachweis einer qualifizierten Schulung gegenüber dem Hersteller und Kunden (z. B. Gewährleistungsbedingungen).

Meist mehrtägige bis mehrwöchige Seminare.
Kosten abhängig von Kursdauer und Anbieter; mitunter können Fördermittel (z. B. Bildungscheck) genutzt werden.

Steigerung der Anlagenverfügbarkeit durch spezifisches Know-how.
Minimierung von Ausfallzeiten durch schnelle Fehlererkennung.
Spezialisierte Mitarbeitende, die flexibel in Projekte eingebunden werden können.

Schulungen bei Fachverbänden (VDI, VDE, etc.)

Aktualisierung und Vertiefung von Fachwissen entsprechend geltender Normen und Sicherheitsanforderungen.
Verständnis aktueller Technologien und Trends.

Teilnahmebestätigungen oder Zertifikate, die im Projektumfeld und gegenüber Kunden als Qualitätsmerkmal gelten.

Dauer von 1–5 Tagen, je nach Thema und Tiefe des Seminars.
Kursgebühren variieren, Mitgliederrabatt bei den Verbänden möglich.

Netzwerkaufbau innerhalb der Branche.
Aktuellstes Fachwissen, das direkt in Projekten Anwendung findet.
Höhere Qualität und Rechtssicherheit im Umgang mit Normen.

Kosten und Zeitaufwand

  • Lehrgänge und Seminare: wenige hundert bis mehrere tausend Euro, je nach Dauer und Anbieter.

  • Meister-/Technikerweiterbildung: zusätzlich zu den Lehrgangskosten Ausgaben für Prüfungen, Lernmaterialien und ggf. Verdienstausfall.

  • Studium: Studiengebühren (an staatlichen Hochschulen meist gering), Lebenshaltungskosten, ggf. duales Studium als Alternative.

Mehrwert für das Unternehmen

  • Steigerung der Prozesssicherheit: Besser ausgebildete Mitarbeitende können Ausfallzeiten reduzieren und Wartungsintervalle optimieren.

  • Wettbewerbsvorteil: Qualifiziertes Personal erlaubt dem Unternehmen, komplexe MSR-Projekte in Eigenregie zu planen und umzusetzen.

  • Innovationsfähigkeit: Fundierte Kenntnisse in Automatisierung und Regelungstechnik treiben Innovationen voran, z. B. bei der Digitalisierung von Produktionsprozessen.

Vorteile für Mitarbeitende

  • Karrierechancen: Höhere Qualifikationen führen zu attraktiveren Aufstiegsmöglichkeiten und einer besseren Positionierung auf dem Arbeitsmarkt.

  • Entgeltsteigerung: Fort- und Weiterbildungen werden in vielen Unternehmen honoriert.

  • Persönliche Entwicklung: Vertieftes Fachwissen erhöht die Eigenständigkeit und fördert den Spaß an der Technik.

Wichtige Aspekte bei der Auswahl und Planung von Qualifizierungen

  • Bedarfsanalyse: Unternehmen sollten den konkreten Bedarf an MSR-Kompetenzen (z. B. SPS-Programmierung, Anlagensicherheit, Prozessoptimierung) feststellen, bevor sie in Weiterbildung investieren.

  • Modulare Qualifizierung: Oft lohnt es sich, Mitarbeitende stufenweise zu qualifizieren, beginnend mit Basislehrgängen bis hin zu spezialisierten Seminaren.

  • Praxisorientierung: Theoretisches Wissen ist wichtig, aber ebenso entscheidend ist der praktische Anteil in Schulungen. Praktische Übungen mit realen Anlagen und Simulationssystemen erhöhen den Lernerfolg.

  • Förderprogramme: Es existieren Fördermittel (z. B. Aufstiegs-BAföG, Bildungsprämien, regionale Programme), die einen Teil der Kosten für Aus- und Weiterbildung abdecken können.

  • Rechts- und Sicherheitsaspekte: MSR-Themen berühren häufig sicherheitskritische Bereiche. Achten Sie bei der Wahl der Qualifizierung auf Schulungen zu relevanten Normen und Richtlinien (z. B. DIN EN, VDE-Bestimmungen).

  • Zukunftstechnologien: Themen wie Industrie 4.0, IoT (Internet of Things) und KI (Künstliche Intelligenz) spielen in der Automatisierungs- und MSR-Technik eine immer wichtigere Rolle. Aktuelle Weiterbildungen darauf abstimmen.