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Planungsbegleitendes FM

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Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR): Planungs- und baubegleitendes FM

Die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR) bildet das technische Rückgrat moderner Gebäudeautomation und ist damit ein zentrales Element im gesamten Lebenszyklus einer Immobilie. Eine frühzeitige Einbindung des Facility Managements in die Planung und Ausführung der MSR-Systeme ist entscheidend für Betriebssicherheit, Effizienz und die Einhaltung von Betreiberpflichten. Durchdachte MSR-Konzepte ermöglichen nicht nur einen energieoptimierten Betrieb, sondern schaffen auch die Grundlage für vorausschauende Instandhaltung, strukturierte Dokumentation und digitale Betriebsführung. MSR-Systeme sind keine rein technische Disziplin – sie sind ein zentrales Steuerungsinstrument für effiziente, nachhaltige und rechtskonforme Bewirtschaftung. Die aktive Rolle des Facility Managements in der MSR-Planung verhindert unnötige Nachbesserungen, senkt Betriebskosten und erhöht die Transparenz im technischen Betrieb.

Es sollte stets ein MSR-Fachkonzept mit definierten Betreiberanforderungen, Schnittstellen, Regelstrategien und Datenstrukturen erstellt werden – idealerweise bereits in der Vorplanung. Dieses Konzept ist mit Planern, Integratoren und künftigen Dienstleistern abzustimmen. Die spätere Integration in CAFM, GLT und digitale Zwillinge muss von Beginn an mitgedacht werden.

Schnittstellen und Aufgaben des FM in der MSR-Planung

Bereits in der Leistungsphase 1–4 (HOAI) sollte das Facility Management folgende Aufgaben übernehmen:

  • Definition von Betreiberanforderungen an die Gebäudeautomation (z. B. Regelstrategien, Schnittstellen, Fernzugriff)

  • Vorgabe von Standards für Sensorik, Aktorik, Raumautomation und GLT-Systeme

  • Spezifikation von Regelungszonen, insbesondere im Hinblick auf spätere Wartung und Betriebsführung

  • Mitarbeit an der Automationsschema-Erstellung mit Blick auf Betriebssicherheit, Redundanzen und Energiecontrolling

  • Integration von FM-Systemen (z. B. CAFM) in die Planung zur späteren Datenübernahme

Anforderungen an Planung, Ausschreibung und Vergabe

Im Rahmen der Ausschreibung und Vergabe (HOAI LPH 6–7) sollte das FM insbesondere:

  • auf herstellerneutrale Ausschreibungen drängen (z. B. über standardisierte Funktionslisten),

  • die Abnahmefähigkeit der MSR-Anlagen im Betrieb sicherstellen,

  • auf die Verwendung offener Kommunikationsprotokolle wie BACnet, KNX, Modbus oder OPC UA achten,

  • eine strukturierte Datenpunktliste mit Attributen zur Überführung in das CAFM-System oder digitale Zwillinge fordern.

Baubegleitende Kontrolle und Inbetriebnahmemanagement

In der Bauphase (HOAI LPH 8) übernimmt das FM:

  • die Überprüfung der Umsetzung der Automationsfunktionen gemäß Pflichtenheft und Funktionslisten,

  • die Teilnahme an Regeltests und Integrationsprüfungen,

  • das Begleiten des Inbetriebnahmemanagements nach VDI 6039 bzw. VDI 6022 (bei RLT-Anlagen),

die Sicherstellung der vollständigen Dokumentation, inkl.:

  • Regelungsschemata

  • Parametrierungslisten

  • Bedienungsanleitungen

  • Änderungsprotokolle

  • strukturierte Übergabe der Datenpunkte zur Einbindung ins CAFM/BIM

Anforderungen an Dokumentation und Betreiberverantwortung

Ein vollständiger MSR-Dokumentationssatz aus Sicht des FM muss enthalten:

  • Datensätze und Datenpunktlisten im übertragbaren Format (z. B. Excel/XML/IFC)

  • Visualisierungshierarchie und Bedienebenen für das GLT-System

  • Revisionsunterlagen gemäß DIN EN 16484

  • Verknüpfung von MSR-Anlagen zu den Anlagenkennzeichnungen im CAFM-System

  • Planung der zyklischen Prüfungen und Wartungen nach VDMA 24186 bzw. DIN 31051

Ein gut geplantes MSR-System ist der Schlüssel für:

  • Energieeffizienz durch intelligente Regelstrategien

  • Predictive Maintenance durch Betriebsdatenanalyse

  • automatisierte Mängelerkennung

  • Überwachung von Soll-/Ist-Werten zur Betriebssicherheit

  • Benchmarking von Nutzflächen auf Basis realer Verbrauchsdaten